Doppelstockschub

Autor: Dipl.-Sportwissenschaftler Tim Tröschel

Die Klassik Technik Doppelstockschub im Skirollern und Skilanglauf ist eine Kombination aus Beidbeingleiten/-rollen und beidseitigen Armabstoß. Der Doppelstockschub gilt als eine der leichtesten Teiltechniken im Rollski-Sport und Skilanglauf. Angewandt wird er vorrangig in der Klassik Technik aber auch ab und an im Skating. Vor allem an Bergabpassagen oder in den Übergängen von Ebene zum Anstieg findet der Doppelstockschub Verwendung. Der Doppelstockschub unterteilt sich nach Schwirtz (2006) in die drei Bewegungsphasen Armabstoßphase, Schwungphase Arme und in Gleitphase der Beine.

Armabstoßphase

Kurz vor Beendigung des antriebsfreien Gleitens/Rollens des Doppelstockschubes erfolgt der Stockeinsatz im spitzen Winkel. Der Winkel ist jedoch abhängig von der Laufgeschwindigkeit, d.h. dass der Stockeinstich variieren kann zwischen Ferse (auf Höhe der Bindung) bspw. am Berg und kurz vor der Bindung bspw. in schnellen Abfahrten. Bei hohen Geschwindigkeiten im Doppelstockschub sind die Arme fast gestreckt. Wichtig ist zudem das die Arme gerade und parallel zum Körper gehalten werden. Nur so kann die ganze Armkraft beim Doppelstockschub für den Vortrieb genutzt werden und es geht keine Kraft verloren.

Während des Stockeinstiches beginnt die Beugung des Oberkörpers (Rumpffällen). Dieser sollte bis zur waagerechten vollzogen werden. Dies ist wichtig, da der Oberkörper ein Bestandteil des vortriebswirksamen Kraftstoßes ist. Der Blick zeigt während dessen stetig zur Spitze der Ski oder Skiroller.

Während der Beugung des Oberkörpers erfolgt zudem die Armbeugung und -streckung. Die Arme werden kurz, bis zu einem Winkel von 90 Grad, gebeugt und anschließend explosiv gestreckt. Dies geschieht fließend. Die Arme werden während der Streckung auf Höhe der Knie vorbei geführt. Die Stöcke verhalten sich dabei immer gerade und parallel.

Der Doppelstockschub (mit Fersenhub)

Schwungphase Arme

Nach der vollständigen Streckung der Arme erfolgt das Ausschwingen der Stöcke nach hinten. Gleichzeitig erfolgt die Handöffnung. Der Ski- bzw. Skiroller-Stock wird mit dem Fingern geführt. Anschließend erfolgt das aktive Vorschwingen der Arme mit gleichzeitiger Aufrichtung des Oberkörpers. Die Arme werden im Doppelstockschub bis auf Schulterhöhe vorgeschwungen und in dieser Position abgebremst. Während des Vorschwingens der Arme überholen die Arme den sich aufrichtenden Oberkörper.

Gleitphase der Beine

Die Gleitphase der Beineim Doppelstockschub unterteilt sich in das Beidbeingleiten mit Antrieb und das Beidbeingleiten ohne Antrieb. Beim Beidbeingleiten mit Antrieb wird das Beidbeingleiten mittels Armabstoß unterstützt. Die Beine werden hier in leicht gebeugter Position fixiert. Der Körperschwerpunkt bleibt ca. auf gleicher Höhe und verlagert sich leicht nach hinten.

Beim Beidbeingleiten ohne Antrieb wird der Körperschwerpunkt nach vorne auf den Ballen verlagert. Dies wird unterstützt durch die Streckung des Oberkörpers. Der Stockeinsatz erfolgt, wenn sich der Körperschwerpunkt auf den Fußballen befindet und die Streckung des Oberköpers vollständig beendet ist.

Der Doppelstockschub lässt sich unterscheiden in den klassischen Doppelstockschub, wie er im Anfängerbereich Anwendung findet und in den gesprinteten Doppelstockschub. Im Anfängerbereich ist die Doppelstockschubtechnik sehr beliebt, da sie aufgrund ihrer Bewegungsstruktur leicht zu erlernen ist.

Der gesprintete Doppelstockschub wird ergänzt durch einen intensiven Fersenhub bzw. Ballenstand. Der Stockeinsatz erfolgt hier vor der Bindung. Beides ermöglicht, dass das gesamte Körpergewicht auf den Stock gebracht werden kann. Gleichzeitig wird die Bewegungsamplitude verlängert. Der Unterschenkel wird während des Armabstoßes explosiv nach vorne geschoben und der Körperschwerpunkt wandert nach hinten. Dies bedarf ein Hohes Maß an Koordinativen Fähigkeiten, speziell der Gleichgewichtsfähigkeit. Für den Anfänger empfiehlt sich aus diesem Grund diese Technik erst als fortgeschrittener Läufer. Der gesprintete Doppelstockschub ist zudem die schnellste Technik von allen Klassik und Skating Techniken. Er kommt vor allem in Sprintentscheidungen im Skirollern und Skilanglauf zum Einsatz.

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Literatur: Schwirtz, A. (2006). DSV Lehrplan Skilanglauf, Technik – Methodik – Training. Planegg: Interski GmbH.

Hier sehen Sie den Doppelstockschub auf Skiroller noch einmal im Video:

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