Skiroller- und Skilanglauf-Stöcke

In diesem Artikel möchten wir auf einen wichtigen und häufig unterschätzen Punkt beim Material eingehen – die Stöcke.

Skiroller- und Skilanglauf-Stöcke sind seit jeher notwendig. Als das Skilanglaufen in Norwegen noch in den Kinderschuhen steckte, verwendete man einen großen Stock, um im Schnee den Vortrieb durch die Beine zu unterstützen. Mit der technischen Entwicklung des Materials und der Laufstrecken, passten sich auch die Stöcke an. Man begann mit zwei Stöcken zu laufen und dadurch wechselseitig die Beinarbeit weiter zu unterstützen. Aus Skilanglauf-Stöcken mit den Materialien Holz wurden Stöcke aus Bambus und Metall. Später nahm dann das leichte Material Aluminium Einzug und heutzutage Karbon.

SkiGo_Roller80

SkiGo Roller 80

Die vielen unterschiedlichen Variationen der vielen Hersteller am Markt machen auch die Auswahl schwierig. Neben dem Material der Skiroller- und Skilanglauf-Stöcke sollte auch ein ordentliches Schlaufensystem Beachtung finden. Aus der herkömmlichen Laschenschlaufe wurden Schlaufen mit Klettverschluss, die zu einer optimalen Stockführung verhelfen und die Unterarmmuskulatur entlastet.

Doch welcher Stock ist der Beste und worauf sollte man bei Skiroller- und Skilanglauf-Stöcke achten:

Zu aller erst wollen wir uns mit dem Material beschäftigen. Generell kann der Geldbeutel schon die Auswahl eingrenzen – gibt es doch Stöcke von 30€ bis 400€. Wichtig ist immer, dass man die Stöcke passend zum Einsatzbereich wählt. Wer Wettkampfsportler ist, der muss zwangsläufig auf Skiroller- oder Skilanglauf-Stöcke mit einem hohen Karbonanteil zurück greifen. Einsteiger, die ab und an stürzen, sollten eher robuste Stöcke aus Aluminium wählen.

Was sagt aber der Karbonanteil von Skiroller- und Skilanglauf-Stöcke aus?:

Karbon ist ein sehr leichtes Material. Dadurch bekommen die Stöcke auch ein geringes Gewicht. Doch das Hauptargument für Karbon liegt nicht nur im Gewicht sondern vor allem in der Steifigkeit der Stöcke. Schiebt ein Rollski-Läufer bspw. mit seinem kompletten Körpergewicht im Doppelstock, so lastet eine sehr hohe Gewichtskraft auf die Stöcke. Sind die Skiroller- und Skilanglauf-Stöcke steif und weisen einen hohen Karbonanteil auf, dann biegen sich die Stöcke weniger durch und nahezu die komplette Kraft aus dem Oberkörper kann in den Vortrieb verwendet werden. Haben die Stöcke aber einen hohen Aluminiumanteil, dann biegen sich diese und die Kraft verpufft. Dieser Aspekt ist nicht nur für den Wettkampfläufer interessant sondern auch für Hobbyläufer.

Neben dem Gewicht und der Steifigkeit ist vor allem das Pendelverhalten der Stöcke wichtig. Haben die Stöcke mehr Gewicht am unteren Stockende, so verhalten sie sich auch sehr träge beim Vorführen. Hochwertige Skiroller- und Skilanglauf-Stöcke sind u. a. dadurch am unteren Ende dünner als am Griff. So erlangt man den besten Mix aus Steifigkeit, minimalem Gewicht und Haltbarkeit.

SkiGo_Racing_1.0

Zweipunkt-Schlaufe

Ein weiterer Punkt ist der Einsatzbereich der Stöcke: Im Winter gibt beim Stockeinsatz der Schnee immer etwas nach und die Stöcke biegen sich weniger stark. Im Sommer als Skiroller-Stöcke ist der Untergrund eher fest und hart. Die Kraft wird direkt übertragen und die Stöcke sollten hier besonders steif sein. Aus diesem Grund sollte man auch nicht auf all zu günstige Stöcke mit geringem Karbonanteil zurück greifen. Für den Skiroller-Sport empfehlen wir einen Karbonanteil von mindestens 70-80%. Diese Stöcke kosten um die 60-80€ von Firmen wie SkiGo oder KV+. So hat man eine gute Mischung aus Preis und Leistung. Wettkampfläufer finden auch Modelle um die 120€ mit einem hochwertigen Schlaufensystem und 100% Karbonanteil. Wie überall bezahlt man bei vielen Modellen auch den Namen. So ist es verständlich, dass Wettkampfstöcke von SWIX oder Exel weitaus mehr kosten als vergleichbare Modelle weniger bekannte Marken. Die großen Firmen haben häufig auch einen großen Marketingpool zu finanzieren. So können leicht 100€ Unterschied zwischen identischen Spitzenmodellen unterschiedlicher Hersteller liegen.

Bei den Schlaufen der Skiroller- und Skilanglauf-Stöcke gibt es seit längerer Zeit vorrangig das Strap-System (eine Schlaufe mit Klettverschluss). Dieses hat sich gegenüber den herkömmlichen normalen Schlaufen durchgesetzt. Einzig im Biathlon findet man ab und an das alte System. Hier müssen die Sportler aber vor dem Schiesen schnell aus den Schlaufen der Stöcke heraus kommen.

Beim neueren Strapsystem bestehen folgende Hauptunterschiede:

So gibt es Einpunkt-, Zweipunkt- oder Dreipunkt Schlaufensysteme. Das Einpunktsystem besteht aus einer Verbindung vom Stock zur Schleife. Hier kann man den Abstand zwischen Stöcken und Händen aber schlecht justieren. Dafür kann man mit dem Clipsystem (bspw. von KV+ oder Leki) schnell aus den Stöcken heraus. Die Einpunktschlaufen mit Clipsystem eignen sich eher für Einsteiger. Fortgeschrittene und professionellere Läufer sollten dann auf das Zweipunkt- oder Dreipunkt-Schlaufensystem zurück greifen. Bspw. der SkiGo Racing Stock besitzt das Zweipunktschlaufensystem und ermöglicht dadurch ein perfektes Einstellen des Abstandes der Hand zum Stock.

Um Ihnen die verschiedenen Stöcke zum Skiroller- und Skilanglauf-Sport noch einmal aufzuschlüsseln, haben wir eine kleine Tabelle erstellt:

 

Stöcke mit hohem Karbonanteil Stöcke mit hohem Aluminiumanteil
Gewicht niedrig mittel
Steifigkeit (Abdruck) hoch niedrig
Bruchfestigkeit (Sturz) mittel hoch
Preis ab ca. 50€ bis ca. 60€
Beispielmodelle SkiGo Roller 80 KV+ Campra Clip
SkiGo Racing


Hier noch ein Beitrag des Swedish Winter Sports Research Centre über die unterschiedliche Steifigkeit der Skiroller- und Skilanglaufstöcke (in englisch). Sehr interessant, was moderne Carbonstöcke aushalten:

2 Gedanken zu “Skiroller- und Skilanglauf-Stöcke

  1. Schöner Artikel nur fehlt eine Information:

    Wie lang sollten die Stöcke sein.

    Wenn die Information auch noch enthalten ist das passt´s

    Gruß
    M.Mies

    • Hallo Markus,

      danke für den Kommentar und das Feedback zu unserem Artikel.
      In der Tat ist es so, dass man mit der Formel Körpergröße multipliziert mit dem Faktor 0,9 die Länge der Skate-Stöcke ermittelt und Körpergröße multipliziert mit 0,85 die Stocklänge für Klassik heraus kommt. Wir raten bei Zwischengrößen zum Aufrunden. Das empfiehlt auch eine aktuelle Studie aus Norwegen, die bei Skilanglauf die Stocklänge untersucht hat und zu etwas längeren Stöcken rät. Bei Cross-Skating und auch bei Offroadskiroller kann man durch die erhöhte Standhöhe auch mit 0,86 für Klassik und 0,92 für Skate rechnen. Im Gegensatz zum Winter auf Langlaufski steht man auf Skiroller zwar höher aber die Stockspitzen wandern nicht in den Untergrund. Beim Skilanglauf muss man immer die Länge zwischen Spitze und Anfang Stockteller abziehen!
      Ich hoffe, dass wir Ihre Frage beantworten konnten. Vielen Danke fürs Lesen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert