Ersatzräder zum Nachrüsten für Skiroller und Rollski

Die neue Skirollersaison steht kurz vor der Tür. Wer seine alten Rollski wieder fit bekommen möchte, der steht nun vor der Entscheidung, ob er sich ein neues Modell zulegt oder aber die Reifen und Räder austauscht.

Der Austausch der alten Räder an den Rollskiern kann sich bei einem hochwertigen Skirollermodell als durchaus günstiger erweisen, als einen neuen Skiroller zu erwerben. Generell muss man sich vorab im Klaren darüber sein, welche Abmessung die alte Bereifung aufweist. Hier ist es zwingend erforderlich, dass man die passende Breite wählt.

Skiroller_3Bei Klassik-Skiroller sind die Räder zwischen 40-50mm breit. Diese Abmessung sollte beachtet werden, da zu breite oder schmale Rollskiräder nicht in die Achsgabeln der Skiroller passen. In punkto Reifendurchmesser hat man etwas mehr Spielraum. Hier kann man bspw. bei einem 80mm Durchmesser (meist auf deutschen Skirollermodellen wie SRB installiert) auch auf ein 70mm Ersatzrad umsteigen. Kleiner ist in diesem Fall besser als zu groß. Selbst kleine Unterschiede von 3mm (Elpex-Räder zu Pro-Ski Rädern) können schon nicht mehr passen.

Skating-Skiroller sind häufiger mit dem Standardrad von 100mm Durchmesser und 24-26mm Breite ausgestattet. Da die Rollski-Reifen meist von einem Hersteller kommen, passen diese auch auf nahezu alle Modelle. Gleiches gilt für die 80mm breiten Räder.

Wer jetzt das passende Ersatzrad für seine Skiroller gefunden hat, der sollte sich nun entscheiden, ob er ein Komplettrad oder ein Rad ohne „Inhalt“ verwendet. Räder, die mehr als 2000km hinter sich haben, sollten im Ganzen ausgetauscht werden. Das heißt man kann hier ein Komplettrad als Austausch verwenden, in dem neue Kugellager und neue Achsen eingebaut sind. Für die Klassiktechnik gibt es Kompletträder mit und ohne Rücklaufsperre. Bei Skatingmodellen werden die Kompletträder meist nur mit Kugellager angeboten, da man häufig die alte Achse verwenden kann. Für Bastler gibt es auch die Variante, das man ein Rad ohne Inhalt verwendet und Kugellager sowie Achsen aus dem alten Rad ummontiert. Dies empfiehlt sich bei Rädern, die nur ca. 1000km Laufleistung hinter sich haben und die Kugellager noch komplett funktionsfähig sind.

Für den Wechsel der Skirollerräder sollte man immer 2 Räder – zum Beispiel beide Vorderräder – wechseln. Meist sind aber alle vier Räder nieder und ein Komplettwechsel ist angesagt. Bei Klassikräder werden dann 2 Räder mit Rücklaufsperre und 2 Räder ohne Rücklaufsperre gewechselt.

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100mm Standardrad Skating

Auf dem Markt existieren eine Vielzahl von unterschiedlichen Rädern für Klassik- und Skating. Zudem gibt es Räder mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten (Rollwiderständen). Mit einem Mediumrad ist man immer gut beraten. Langsame (Slow) Räder werden sehr selten verwendet, da hier die Widerstände sehr groß sind. Diese bieten sich dann für Skiroller an, die zum bspw. Doppelstocktraining verwendet werden und einen großen Widerstand aufweisen müssen. Für kostenbewusste Rollskiläufer der Skatingtechnik empfehlen wir das 100mm Standardrad bzw. 80mm Standardrad. Die Laufleistung liegt in einem guten Bereich und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt. Wer mehr als 1500km pro Saison abspult, der sollte auf das 100mm Rad von Elpex zurück greifen. Der schwedische Hersteller entwickelte ein Rad mit sehr hoher Laufleistung, mittlerem Rollwiderstand und sehr guten Eigenschaften auf Nässe. Die Elpex-Räder setzen Maßstäbe bei den Rollskirädern und verdrängen in punkto Qualität andere Hersteller.

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Elpex Komplettrad für Klassikskiroller

Gleiches gilt besonders für die Klassik-Bereifung von Elpex. Diese Räder gelten seit Jahren in Skandinavien als die Räder für das Klassiklaufen. Die weiche Bereifung ermöglicht das Skirollern auf rauem Asphalt, nutzt sich wenig ab und gibt eine gute Führung auch bei Nässe. Zudem unterstützen die Reifen zusätzlich das Flexverhalten der Rahmen. Die Empfehlung geht auch dahin, die Elpex-Räder auf anderen Skirollern zu montieren.

Wer dann die passenden Ersatzräder für seine Skiroller gefunden hat, der muss diese nur noch montieren. Grundsätzlich sollte man alte Achsen und Lager immer auf ihre Qualität untersuchen und notfalls austauschen. Beim befestigen der neuen Räder ist zu beachten, dass die Verschraubungen der Achsen fest angezogen werden. Bei Klassikmodellen ist dies durch die Rücklaufsperre besonders wichtig. Den Halt der Schrauben sollte man auch vor jeder Fahrt überprüfen und gegeben falls nachziehen.

Zum Schluss noch ein Tipp: Wer lange Freude an seinen neuen Skirollerrädern haben möchte, der wechselt vor jeder Fahrt die Skiroller zwischen links und rechts – so dass sich die Reifen auf beiden Seiten gleichmäßig abfahren.

Wahrnehmungstraining

In unserem letzten Artikel widmeten wir uns der koordinativen Fähigkeit „Gleichgewichtsfähigkeit“ und deren Schulung. Hier deutete sich schon die wichtige Rolle der verschiedenen Analysatoren an und deren Einfluss auf den Ausprägungsgrad der verschiedenen koordinativen Fähigkeiten. So soll sich nun dieser Artikel der Schulung bzw. der gezielten Reizsetzung der verschieden Analysatoren widmen.

Die Analysatoren sind unsere körpereigenen Sensoren. Diese sind für unsere Wahrnehmungsprozesse zuständig. Sinnesreize bzw. Informationen müssen durch unsere Analysatoren aufgenommen, weitergeleitet und verarbeitet werden. Informationen, die wir aufnehmen, können zum einen optischer, akustischer und taktiler Art sowie zum anderen kinästhetischer und vestibulärer Art sein. Die Rezeptoren des kinästhetischen Analysators liegen in unseren Muskelspindeln, Sehnen und Gelenken. Dieser ist zuständig für das Bewegungs- und Lageempfinden unseres Körpers. Bei jeder unserer Bewegungen nimmt dieser Analysator die Längen, Spannungs- und Gelenkveränderungen wahr und gibt uns  so die Kontrolle über unsere Bewegungen. Der Vestibularanalysator liegt im Innenohr und gibt uns Auskunft über die Lage des Kopfes, kurz: er ist das sogenannte Gleichgewichtsorgan.

Wir stellen nun ein paar Übungen vor, in denen die Analysatoren in ihrer Arbeitsweise eingeschränkt bzw. ausgeschaltet werden. Durch solche Übungen wird die Reizaufnahme anderer Analysatoren verstärkt. Somit können sie geschult und verbessert werden.

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Übung 1: Blindenlauf

Diese Übung wird paarweise durchgeführt. Der Person A werden die Augen verbunden. Die Person B ist zuständig für die Führung der Person A. Durch das verbinden der Augen wird der optische Analysator ausgeschaltet. Das Bewegungsgefühl (kinästhetisch sowie vestibulär) steht hier im Mittelpunkt. Daher ist es wichtig das die Person B die Person A durch unterschiedlichstes Gelände führt (gewalzte Piste, Tiefschnee, Bugel…). Die Signale  zur Bewegungssteuerung bzw. Richtungsänderungen können hierbei akkustisch (links, rechts) oder taktil (Antippen auf linker Schulter oder rechter Schulter) erfolgen.

Übung 2: Laufen mit Musik

Durch das Laufen mit Musik wird der akustische Analysator ausgeschaltet. Es entfallen akustische Informationen die z.B. Auskunft über den Schrittrhythmus geben oder über die Untergrundbeschaffenheit (Habe ich Eis oder pulvrigen Schnee unter den Füßen?) geben. Durch diese simple Übung wird der Reiz auf den kinästhetischen Analysator verstärkt. Wiederum wird das Bewegungsgefühl verbessert.

Probiert es im Training einfach mal aus und verbessert eure Technik bzw. eure koordinativen Fähigkeiten durch solche simplen Übungen. Bei Kursen in der Skischule Klingenthal bekommt ihr noch viele weitere tolle Tipps von Profis zur Verbesserung eurer Lauftechnik!

Gleichgewichtsfähigkeit beim Skirollern und Skilanglauf

Die Gleichgewichtsfähigkeit ist eine der wichtigsten koordinativen Fähigkeiten die zur sauberen Umsetzung der Skiroller- und Skilanglauftechniken benötigt wird. Sie ist bei allen Klassik-, Skating- und Abfahrtstechniken von hoher Bedeutung. Wir verstehen unter Gleichgewichtsfähigkeit die Fähigkeit, „den gesamten Körper im Gleichgewichtszustand zu halten oder während und nach umfangreichen Körperverlagerungen diesen Zustand beizubehalten bzw. wiederherzustellen“(Meinel & Schnabel, 2006, S. 217). Unterschieden wird die Gleichgewichtsfähigkeit in statisches Gleichgewicht und dynamisches Gleichgewicht.

statisches Gleichgewicht

Das statische Gleichgewicht wird hauptsächlich in Ruhe benötigt und bei sehr langsamen Bewegungen. In der Praxis kann dies z.B. die Einnahme der Startposition, in derer man ein paar Sekunden verharren muss oder das Halten der Abfahrtshocke bei langen Abfahrten sein. Dieser Gleichgewichtserhalt beruht hauptsächlich auf die Verarbeitung von Informationen des kinästhetischen und taktilen Analysators. Einen kleineren Anteil an Gleichgewichtserhalt in relativer Ruhe spielen der statico-dynamische und der optische Analysator. (vgl. Meinel & Schnabel, 2006)

dynamische Gleichgewicht

Das dynamische Gleichgewicht wird bei umfangreichen und schnellen Bewegungen benötigt. Hierfür finden wir in der Praxis viele Beispiele, z.B.  die Umsetzung der 1-2 Skatingtechnik mit aktivem Armschwung (symmetrisch), bei derer wir in der Gleitphase möglichst lange den Körperschwerpunkt über das Gleitbein bringen müssen um ein langes Gleiten zu ermöglichen. Bei solch großräumigen Lageveränderungen nimmt der statico-dynamische Analysator eine große Rolle ein. (vgl. Meinel & Schnabel, 2006)

Es ist wichtig, dass die Gleichgewichtsfähigkeit vermehrt Aufmerksamkeit im Trainingsprozess bekommt. Die Schulung ist wichtig, da ein direkter Zusammenhang zur sportlichen Leistung besteht. Dies fängt an beim Beschleunigungsempfinden und endet beim möglichst langen Gleiten auf dem Skiroller bzw. Ski (Stichwort: ökonomischer Laufstil).

Zum statischen Gleichgewicht können unterschiedlichste Positionen im Stand eingenommen werden:

  • Stehen auf ein Bein, Körperschwerpunkt direkt über die Standfläche des Skis bzw. Skirollers (in V-Stellung oder Knie Richtung Brust ziehen); wichtig: Einnahme einer hohen Hüftposition; Variationen: geschlossene Augen, leichte Störgrößen (Partner gibt leichte Schub von der Seite, von vorne, von hinten)
  • Beidbeiniger   Stand (Übungen aus der Elementarschule: auf Innen- bzw. Außenkante stehen; Körperschwerpunkt verlagern: Vor-, Zentral- und Rücklage); Variation: geschlossene Augen
  • Einnahme der Abfahrtshocke; Variation: Körperschwerpunkt verlagern: Vor-, Zentral- und Rücklage (offene od. geschlossene Augen); ein Bein heben in der Abfahrtsposition (offene od. geschlossene Augen); Abfahrtshocke in der Abfahrt
  • Einnahme unterschiedlicher Startpositionen und längeres Verharren in jener Position

Übungen zum dynamischen Gleichgewicht:

  • Leicht Schwung holen und Einnahme unterschiedlichster Positionen im Einbeinstand, Körperschwerpunkt direkt über die Standfläche des  Skis bzw. Skirollers (in V-Stellung oder Knie Richtung Brust ziehen); wichtig: Einnahme einer hohen Hüftposition; Variationen: geschlossene Augen, zunehmende Geschwindigkeit (Ebene, leichtes Gefälle, starkes Gefälle)
  • Unterschiedlichste Gleitübungen, z.B. Brustschwimmen
  • Beidbeingleiten über Bodenwellen

Viel Spaß wünscht das Team vom Skiroller-Magazin beim Ausprobieren der Übungen im Training!